1987 - Der Technologie-Transfer in einer strukturschwachen Region – Stand und Ausbauempfehlungen

Der Technologie-Transfer in einer strukturschwachen Region – Stand und Ausbauempfehlungen

Auftraggeber Bundesministerium für Wirtschaft, Bonn
Förderprojekt Der Technologie-Transfer in einer strukturschwachen Region – Stand und Ausbauempfehlungen
Dauer des Projekts 1987 – 1988
Verantwortlicher Vorstand Alle: Finanzwirtschaft und Bankbetriebslehre, Prof. Wossidlo; Betriebswirtschaftliche Steuerlehre und Wirtschaftsprüfung, Prof. Sigloch; Marketing, Prof. Böhler
Projektziel (1) Beschreibung und Analyse des Technologie-Transfers (TT) in einer strukturschwachen peripheren Wirtschaftsregion
(2) Suche nach Transfermöglichkeiten und Auswahl effizienter Fördermaßnahmen
(3) Erprobung von neuentwickelten Förderinstrumenten im Rahmen eines Modellversuchs
Methodik Strukturierte Interviews und empirische Untersuchung

Die Untersuchung beinhaltete eine empirische Erhebung sowohl auf der Nachfrageseite (Unternehmen = Technologienutzer), als auch auf der Angebotsseite (Technologiemittler und -produzenten) des Technologie-Transfer-Marktes. Die Untersuchung auf der Nachfrageseite gliederte sich auf in eine zweigleisige Vorgehensweise. Einerseits wurden anhand eines Interviewleitfadens mündliche Befragungen in 119 Unternehmen des güterproduzierenden und verarbeitenden Gewerbes im Raum Nordostbayern durchgeführt. Andererseits wurde eine schriftliche Erhebung unter den Mitgliedsunternehmen des BF/M und Unternehmen, die in den letzten Jahren mit der Arbeitsgemeinschaft Industrieller Forschungsvereinigungen (AIF) kooperierten, durchgeführt. Insgesamt standen für die Datenanalyse 213 auswertbare Fragebögen zur Verfügung. Darüber hinaus wurden für eine Gegenüberstellung mit der „strukturstarken“ Vergleichsregion „IHK-Bezirk Mittlerer Neckar“ 56 Unternehmen mündlich befragt. Die Untersuchung auf der Angebotsseite erfolgte entsprechend der unterschiedlichen Anbieterkategorien auf Basis fünf verschiedener Fragebögen. Aus der bundesweiten Befragung konnten 114 auswertbare Fragebögen gewonnen werden. Die Ergebnisse der Befragung auf der Nachfragerseite zeigen einerseits auf, dass innerhalb Nordbayerns bestimmte Branchen sich intensiver mit Fragen des Technologie-Transfers und der Forschung (FuE) auseinandersetzen als andere. Andererseits konnte festgestellt werden, dass die Betriebsgröße einen positiven Einfluß sowohl auf die Auseinandersetzung mit FuE und Technologie-Transfer, als auch auf den TT-Erfolg hat. Letzterer wird zudem durch die FuE-Intensität und das Problemwahrnehmungsverhalten der Unternehmen beeinflusst. Der Regionenvergleich zeigte auf, dass unterschiedliche Rahmenbedingungen, unternehmensspezifische Faktoren und TT-Einstellungen vorherrschen. Die Datenanalyse auf der Anbieterseite zeigte auf, dass zwar einerseits eine Vielzahl von TT-Maßnahmen vorhanden sind, dass aber andererseits das eigene Anspruchsprofil der Anbieter oftmals nicht mit dem Wunschdenken der Wirtschaftspraxis übereinstimmt. Auf Basis der empirischen Untersuchung und eines Experten-Symposiums, bei dem die Ergebnisse vorgestellt und diskutiert wurden, konnten Handlungsempfehlungen zur Verbesserung des TT erarbeitet werden. Diese konkretisierten sich in einem geplanten Modellvorhaben, das einerseits punktuelle Maßnahmen auf der Nachfrageseite und andererseits die Schaffung branchenspezifischer technologischer Informationspools beinhaltete.