Aufgrund des seit Jahren anhaltenden Strukturwandels haben Dienstleistungen stark an Bedeutung gewonnen. Zum einen haben dienstleistungsorientierte Aktivitäten wie die Logistik eine größere Relevanz für die gesamtvolkswirtschaftliche Wertschöpfung. Zum anderen führen Megatrends wie der demografische Wandel dazu, dass Sektoren wie das dienstleistungsgeprägte Gesundheitswesen in ihren Gesamtkosten die westlichen Volkswirtschaften immer mehr belasten. Traditionelle Rationalisierungsansätze aus der Industrie können hierbei nicht unreflektiert auf Dienstleistungen übertragen werden, da ein besonderer Dienstleistungscharakter der Wertschöpfung vorherrscht. In der Forschung wurde sich bisher nur wenig mit komplexen Dienstleistungen und deren Wertschöpfungsstruktur auseinandergesetzt. Es existiert eine konzeptionelle Lücke hinsichtlich der Produktivität von Dienstleistungen, eine methodische Lücke im Bereich des Benchmarkings sowie eine instrumentelle Lücke bei Lern- und Integrationskonzepten zur Produktivitätssteigerung und -entwicklung. Das Forschungsprojekt BELOUGA verfolgt daher das Ziel, Dienstleistun-gen anhand der Logik der Wertschöpfung zu systematisieren, ein wertschöpfungsorientiertes Benchmarking für Dienstleistungen zu entwickeln und ein zugehöriges Simulationstool und Schulungskonzept zu erstellen. Als Anwendungsfelder dienen unterstützende, logistische Dienstleistungsprozesse im Klinikumfeld und in der Kontraktlogistik wie die Patiententransportlogistik, die Schrankfachversorgung, die OP-Personaleinsatzplanung und das Ausschreibungsmanagement. Im Rahmen des Projektes übernahm das BF/M-Bayreuth den Unterauftrag „Empirische Erhebungen mit der Durchführung von jeweils ca. 15 bis 20 qualitativen leitfadenge-stützten Interviews, deren Transkription und der computergestützten Inhaltsanalyse der Interviews bzw. Transkripte mit der Analysesoftware MAXQDA.