Der Folgearbeitskreis Controlling zum Thema Anreizsysteme fand am 26. April 2017 in den Räumen der Neuen Materialien Bayreuth GmbH statt.
In der Diskussion des ersten Arbeitskreises zum Thema Anreizsysteme am 5. Oktober 2016 wurde deutlich, dass sich die Teilnehmer wünschten, dieses Thema noch tiefgehender zu behandeln. Aus diesem Grund fand am 26. April 2017 ein weiterer Arbeitskreis zum Thema Anreizsysteme statt. Die hohe Teilnehmerzahl mit über 50 Zuhörern bestätigte das große Interesse an diesem Thema.
Zu Beginn des Arbeitskreises stellte Dr.-Ing. Thomas Neumeyer, Bereichsleiter Kunststoffe bei der Neuen Materialen Bayreuth GmbH, sein Unternehmen und dessen Kernaufgaben vor. Die außeruniversitäre Forschungseinrichtung entwickelt neuartige Materialvarianten und Verarbeitungsverfahren im Bereich Leichtbau für Kunststoffe, Metalle sowie faserverstärkte Verbundstoffe.
Darauf folgend gab Prof. Dr. Friedrich Sommer, Lehrstuhl für Controlling an der Universität Bayreuth, eine kurze Zusammenfassung der theoretischen Grundlagen zu Anreizsystemen aus dem vorherigen Arbeitskreis. Dabei erläuterte er zunächst den Sinn und Zweck von Anreizsyste-men aus wissenschaftlicher Sicht, ging auf Hemmnisse bei der Setzung von Anreizen ein und stellte aktuelle Tendenzen beim Einsatz von Anreizsystemen im Unternehmen vor.
Wolfgang Andrich von AVECO Consulting GmbH und Harald Kinzinger von SSP Rechtsanwälte gingen dann auf arbeitsrechtliche Rahmenbedingungen und Vorgehen zur Einführung erfolgsabhängiger Vergütungssysteme ein. Dabei legten sie anfangs die Wichtigkeit von „Führen mit Zielen“ als Türöffner für die Einführung von variablen Vergütungsmodellen dar. Darauf aufbauend stellten sie die rechtlichen Rahmenbedingungen, welches es zu beachten gilt, vor. Als nächsten Schritt ging Wolfgang Andrich auf verschiedene Vergütungsmodelle ein und stellte dabei insbesondere das sogenannte Topf-Modell heraus, bei dem die Einzahlungen von den Auszahlungen getrennt werden.
Im letzten Vortrag des Arbeitskreises teilte Frank Lindner, Leiter Personal des Etikettenherstellers Töpfer Kulmbach GmbH, seine Erfahrungen bei der Einführung und Umsetzung eines erfolgsabhängigen Vergütungssystems mit den Teilnehmern. Nach einer kurzen Vorstellung seines Unternehmens, ging er auf die Ausgangssituation im Unternehmen ein und stellte die Vorgehensweise bei der Einführung des Vergütungsmodelles vor. Daraufhin berichtete Frank Lindner von der praktischen Umsetzung des Topf-Modells und den Zielsetzungen der Töpfer Kulmbach GmbH. Für besonders relevant erachtet er dabei die neue Unternehmenskultur sowie die stets offene und ergebnisorientiere Zusammenarbeit mit dem Betriebsrat. Mit der bisherigen Umsetzung ist Frank Linder sehr zufrieden. Als weitere Ziele für die nächsten drei Jahre nennt er unter anderem die Straffung der Abläufe durch Routine sowie die Intensivierung des gemeinsamen Gefühls für gleichwertige faire Zielsetzung.
Im Anschluss an die Vorträge entwickelte sich eine interessante und sehr konstruktive Diskussion zwischen den Zuhörern und den Vortragenden. Auch die Möglichkeit zum Networking im Foyer mit Getränken wurde von vielen Teilnehmern genutzt.
Das BF/M-Bayreuth bedankt sich herzlich bei allen Teilnehmern für das Interesse am Arbeitskreis, bei den Rednern für ihren informativen und kurzweiligen Input sowie bei der Neue Materialien Bayreuth GmbH für die Gastfreundschaft.