Die Veranstaltungsbranche leidet besonders unter den Einschränkungen durch die Corona-Pandemie. Seit einem Jahr können keine Veranstaltungen mehr durchgeführt werden: Es fehlt an Einnahmen und die Zukunftsaussichten sind ungewiss – mit weitreichenden Folgen für das Fachpersonal. Auch nach dem letzten Lockdown wird die Krise für die Branche nicht vorbei sein, da aktuell Fachkräfte in Scharen in andere Wirtschaftssektoren wechseln.
Die aktuelle Arbeitsmarktsituation in der Eventbranche macht deutlich, dass flexiblere Aus- und Weiterbildungsmodelle notwendig sind, um einen schnelleren Aus- oder Wiedereinstieg in den Arbeitsmarkt zu ermöglichen. Eine Flexibilisierung kann beispielsweise durch die Validierung von Kompetenzen erzielt werden, die nicht durch eine schulische oder berufliche Ausbildung, sondern durch die Arbeit erworben wurden. Somit wäre es auch Fachkräften ohne formellen Abschluss ein Nachweis ihrer Kompetenzen möglich. Dieses Verfahren soll für die Veranstaltungstechnik im Rahmen des Projektes „Teilzertifizierung im Berufsfeld Veranstaltungstechnik – TeBeVAT3“ erzielt werden, welches von der Europäischen Kommission unter dem Förderprogramm ERASMUS+ finanziert wird.
Um Möglichkeiten und Perspektiven solcher Zertifizierungen zu diskutieren, aber auch dem zukünftigen Bedarf in der Event-Branche zu analysieren, organisierte das Projektteam am 29.04.2021 die Online Konferenz „Learning to Be – Building Resilience in the Event Industry Labour Market in the EU“. Die Konferenz vereinte Lehrende, Forschende und Praktiker aus der Veranstaltungsbranche, um Erfahrungen und Meinungen hinsichtlich der Auswirkungen der COVID-19-Pandemie zu erörtern.
Neben einer Vorstellung des TeBeVAT-Projektes sowie zahlreicher weiterer Initiativen welche aktuell die Event-Branche unterstützen, gab der Keynote Speaker Prof. Mark Brown von der Dublin City University einen Einblick in den Nutzen von sogenannten Micro-Credentials in der beruflichen und akademischen Bildung. Micro-Credentials, so Prof. Mark Brown, repräsentieren einen spannenden Ansatz zur Förderung von spezifischen Aus- und Weiterbildungen, ohne dass hierfür eine ganze berufliche oder akademische Ausbildung absolviert werden müsse.
In drei Roundtables diskutierten die internationalen Teilnehmer anschließend spezifische Problemfelder, institutionelle Rahmenbedingungen sowie praktische Lösungsansätze zur Stärkung der Aus- und Weiterbildungssysteme in der Veranstaltungsbranche in der EU. Insbesondere vor dem Hintergrund europäischer Anstrengungen zur Harmonisierung von Kompetenzen und Qualifikationen konnten gehaltvolle Wege für die zukünftige Ausgestaltung aufgezeigt werden. Der Austausch von Experten auf europäischer Ebene konnte somit auch zu einem Austausch von Best Practices, zur Information über bestehende Initiativen und zum Knüpfen neuer Kontakte genutzt werden.
Mit insgesamt 112 Anmeldungen aus vielen europäischen Ländern konnte die Veranstaltung ein breites Publikum ansprechen und die Vernetzung von Verbänden, Institutionen und Organisationen in Europa vorantreiben!
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